Dass der Titel „Welterbe“ verpflichtet, wurde am vergangenen Montag, 7. März bei der öffentlichen Präsentation der Zwischenergebnisse zum Welterbe-Managementplan der Stadt Bamberg deutlich. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger fanden sich hierzu im Renaissance-Saal des Rathauses Geyerswörth in Bamberg ein und lauschten aufmerksam den Kurzvorträgen der zu diesem Zwecke gegründeten Fachgruppen „Bauliches Erbe und Stadtentwicklung“, „Bildung und Forschung“, „Urbaner Gartenbau“, „Welterbe und Tourismus“ und „Welterbe und Wirtschaft“.
Bürgermeister Dr. Christian Lange eröffnete die vom Zentrum Welterbe Bamberg (ZWB) organisierte Veranstaltung und verwies darauf, dass die Erstellung eines Welterbe-Managementplanes von der UNESCO verbindlich vorgeschrieben ist. Der Managementplan soll künftig als Leitfaden für den Schutz, die Nutzung, die Pflege und die nachhaltige Entwicklung des Welterbes „Altstadt von Bamberg“ dienen. Um den Herausforderungen und Verpflichtungen, die ein Welterbetitel mit sich bringt, auch weiterhin gerecht zu werden, erarbeiten die fünf Fachgruppen seit Novemeber 2015 deshalb Handlungsempfehlungen, Maßnahmen und Ziele, die nun als vorläufige Zwischenergebnisse vorgestellt wurden.
Wichtig für die erfolgreiche Erstellung des geforderten Managementplans seien vor allem die interdisziplinäre Vernetzung und der offene Diskurs. „Welterbe ist ein Querschnittsthema. Der Management-Prozess bietet uns die Chance, die Vielfalt der Akteure, die in Bamberg Berührungspunkte zum Welterbe hat, an einen Tisch zu bekommen – dadurch entsteht ein wertvoller Austausch, der so in der Vergangenheit noch nicht stattgefunden hat.“, so Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg. Begleitet wird der Prozess von einem Kuratorium unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Andreas Starke und einem wissenschaftlichen Beirat.
Im Anschluss an die Vorstellung der Ziele und Maßnahmen, die unter anderem die Prüfung und ggf. Korrektur der Welterbegrenze, das Mehreinbeziehen und Vermitteln der Gärtnerstadt als Weltkulturerbe (Förderung des Tourismus) und die verstärkte Nachwuchsgewinnung im Handwerk (als Wirtschaftsfaktor) beinhalten, wurden die bisherigen Ergebnisse unter der Moderation von Prof. Kunibert Wachten von der RWTH Aachen diskutiert und Anregung seitens der Bürger entgegengenommen. Für Kontroversen sorgten vor allem die bisherige Mittelvergabe und die Vergabepraxis. Auch wurde nachdrücklich gefordert, die Denkmalpflege früher in Prozesse zu involvieren, um Substanzverlusten besser vorbeugen zu können. Der momentane Maßnahmenplan sieht das bereits vor.
Der Präsentation der Zwischenergebnisse folgt am 19. Juli die Vorstellung der Endergebnisse. Die Veröffentlichung des Bamberger Welterbe-Managementplans ist für 2017 geplant. Klar geworden ist bei der Veranstaltung vor allem, dass das Projekt „Welterbe-Managementplan“ großen, aber notwendigen Aufwand bedeutet. Der Anfang ist gemacht und der Weg ist ein guter.
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Bürgermeister Dr. Christian Lange, Foto © Stadt Bamberg
Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg, Foto © Stadt Bamberg